Cima Fradusta (2939m)

Hoch hinaus, aber noch weiter hinunter 
Meine Schitouren der vergangenen Jahre lassen sich an einem halben Finger abzählen. Abgesehen von einem Versuch kurz nach Weihnachten, der jedoch wegen zu viel Schnee abgebrochen werden musste, blieben meine neuen Schitourenschuhe bisher ungebraucht und beinahe glänzend im Schrank verstaut. Geglänzt haben sie nach der Tour letzten Sonntag wortwörtlich nicht mehr, viel mehr haben sie  vor Dreck geschrieen. Im Gegenzug dazu hat mein Gesicht geglänzt, einerseits wegen der vielen Sonne auf dem Gletscher, andererseits aus Freude, endlich wieder einmal Schnee und zwei Bretter unter meinen Beinen zu spüren. 

Meine Beschreibung der Tour ist nur eine Zusammenfassung; wer die Tour machen möchte, kann im Buch "Schitouren im Trentino" von Ulrich Kössler eine genaue Beschreibung finden.

Beste Jahreszeit: Die Tour auf die Cima Fradusta im Palamassiv ist eine Frühjahrstour mit kurzem Aufstieg, dafür umso längerer Abfahrt ins Val Canali.

Anfahrt, Aufstieg und Abfahrt: Während der Aufstieg einfach ist, gestaltet sich die Abfahrt als etwas schwieriger und vor allem langwierig. Die letzte Stunde bis zum Ziel mussten wir die Schi tragen. Ebenso langwierig wie die Abfahrt ist die Anfahrt: Vom Fleimstal nach Predazzo, weiter zum Rollepass und nach S. Martino di Castrozza. Von dort fährt man erst mit dem Lift Col Verde, dann mit der Rosetta Seilbahn zu deren Bergstation, die sich am Rand des Hochplateaus befindet. Von dort aus quert man das Plateau und die Reste des Gletschers bis zum Nordgrat der Fradusta. Über diesen erreicht man in mäßiger Steigung die höchste Erhebung der Fradusta. Von dort geht es anfangs wieder den Nordgrat hinunter bis zu dessem tiefsten Punkt. Leicht ansteigend, dann wieder fallend geht es zum Passo Canali auf 2497 m. Nun folgt man der Rinne abwärts bis zur Waldgrenze. Wir haben den Fehler gemacht, zu weit rechts zu fahren, und mussten schlussendlich ein Stück des Weges wieder Retour gehen. Um nicht vom Weg abzukommen, sollte man sich ab den ersten Bäumen immer links halten. Beim Rif. Cant del Gal auf 1180m beginnt die Straße. Hier kann man sich ein Taxi rufen, um zurück nach S. Martino di Castrozza zu gelangen. 

Als Schitourenlaiin war die Tour für mich sicherlich eine Herausforderung, die sich aber wegen des einmaligen Panoramas und der aufregenden Abfahrt mehr als gelohnt hat.





alle Fotos @ Mario Krasser

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