Backpacking mit Kind: Was man alles (nicht) mitnehmen sollte

Das Gepäck auf einen Blick: Mia kurz vor unserem Abflug in München. Da ich beim besten Willen keine Hand mehr frei hatte, um einen Kinderwagen zu schieben, habe ich sie kurzerhand aufs Gepäck drauf gesetzt. Ihr gefiels.
Backpacking mit Kind: geht das überhaupt? Während der Planung unserer Reise durch Ostafrika kamen Erinnerungen an frühere Rucksackreisen hoch. Obwohl durchwegs angenehme Erinnerungen, war da auch das Bild einer vom vielen Rucksacktragen erschöpften Johanna. Wie um alles in der Welt sollte ich nun mit Rucksack UND Kind quer durch Ostafrika reisen? Rucksack hinten, Kind vorne? Kind im Wagerl, Rucksack auf dem Rücken? Kind auf dem Rücken, und Reisekoffer im Schlepptau? Da ich tatsächlich ob der Frage der passenden Gepäckkombination mehr als perplex war, entschloss ich mich erstmals für eine Kombination aus allen möglichen Gepäckstücken zum Transport von Gepäck und Kind. Im Wohnzimmer auf dem Diwan nahm der Turm aus Gepäck ohnehin schon babylonische Maße an. Dies war mitunter ein Indiz dafür, dass nicht nur die Frage nach dem passenden Gepäckstück, sondern auch die Frage nach dem passenden Gepäcksinhalt zu einer  gewissen Ratlosigkeit bei mir geführt hatte. Obwohl ich schweren Herzens bereits mindestens die Hälfte der Dinge wieder in den Schrank zurücklegte, blieb die Hoffnung, das restliche Gepäck in einem Koffer unterzubringen, auch weiterhin eine Illusion. Zu guter Letzt reiste ich mit einem großen Koffer, einem großen Rucksack, einem Kindertragerucksack, einem zusammenklappbaren Kinderwagen und einem Tagesrucksack nach Kenya. Und natürlich: einem Kind, das erst in der letzten Woche unserer Reise endlich das Gehen erlernen sollte. 

Wie sich im Laufe der Reise herausstellte, hatte ich natürlich viel zu viele Kleider eingepackt. Denn erstens kann man immer und überall alles rasch mal mit Hand waschen, zweitens trocknen Kleider in der Sonne Ostafrikas sehr schnell, und drittens will man bei der Hitze des Äquators so und so nicht drei Hosen übereinander anziehen. Mehr als die Hälfte aller Kleider hätte ich mit ruhigem Gewissen zu Hause lassen können. Und auch die Windeln und Babynahrung hätte ich mir sparen können: das gibt es nämlich zur Genüge in kenanischen Supermarkets zu kaufen. Glücklicherweise durfte ich in Nairobi bei einer bekannten Familie unser Basislager aufschlagen, und musste daher auf den diversen Kurzreisen ausserhalb Nairobis nicht immer das gesamte Gepäck mitschleppen. 

Dennoch gibt es ein paar Gepäckstücke, die ich an dieser Stelle schnell erwähnen möchte, für all jene Eltern, die ebenfalls eine Rucksackreise mit Kindern planen. Die unten abgebildeten und beschriebenen Dinge waren wirklich mehr als einmal die letzte Rettung, und haben unsere Reise um einiges einfacher gemacht.
Das Tragetuch: Dieses schöne Tragetuch habe ich in Kenya gekauft, in der Hoffnung, dass Mia voller Freude so ruhig wie kenyanische Babies darin sitzten und die Reise geniessen würde. Mit der Freude war's leider nach wenigen Minuten vorbei, und nach zwei Versuchen habe ich das Tragen im Tuch aufgegeben. Dennoch, einen Versuch finde ich ists jedesmal wert, und sollte es dem Kind gefallen, ist ein Tragetuch wirklich ein sehr praktisches Transportmittel für Kinder. Da in unserem Fall das Tragen nicht so ganz geklappt hat, ist das Tuch umfunktioniert worden in Handtuch, Strandtuch, und Schattenspender am Strand. Und als solches hat es durchwegs gute Dienste geleistet! Kosten: ca 3 Euro. Gewicht: ca 200 Gramm.
Das Plantschbecken: Was hätten wir ohne dieses Plantschbecken gemacht? Es war Badewanne, Schwimmbadersatz, und Waschbottich zugleich. Manchmal ist Mia drin gewaschen worden, manchmal die Wäsche. Und wenn ich mal am Strand meine Ruhe haben wollte, habe ich das Becken einfach mit ein bisschen Meerwasser gefüllt, ein paar Muscheln und Sand hineingegeben, die Hälfte einer Kokosmnussschale, und zu guter Letzt Mia, die sich köstlich mit den besagten Gegenständen unterhalten konnte. Kosten: ca 10 Euro. Gewicht: ca 500 Gramm
Der Kinderwagen: Wir haben ein Modell von Quinny auf unserer Reise mitgehabt. Dieses Modell ist so klein zusammenlegbar, dass es sogar ins Handgepäckfach im Flugzeug passt. Für Mia ist es im Laufe des Sommers zu einem kleinen Zuhause geworden, in das sie sich zurückziehen konnte, wenns ihr Ostafrika zu bunt wurde. Der Wagen hat sich auch als strandtauglich erwiesen! Kosten: ca 200 Euro; Gewicht: ca 5 KG
Der Hochstuhl: Diesen Hochstuhl aus Stoff habe ich in Kenya entdeckt. Ein absolutes Muss für eine derartige Reise! Sehr klein zusammenlegbar, waschbar, und auf jedem x-beliebigen Stuhl befestigbar. Mia hat ein paar Tage gebraucht, um sich daran zu gewöhnen, aber anschließend war auch sie recht glücklich darüber, nicht mehr ständig auf meinem Schoß sitzen zu müssen. Kosten: ca 12 Euro. Gewicht: ca 300 Gramm.
Der Kindertragerucksack: Ich verwende ein relativ einfaches Modell von Vaude. Dieses Modell hat zwar nicht den Luxus neuerer Varianten, dafür wiegt es nicht viel. Kosten: ca 100 Euro; Gewicht: ca 1 KG
Autositz habe ich in Kenya von einem Bekannten geliehen bekommen, wodurch ich mir ein zusätzliches Gepäckstück erspart habe.

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