Australien - der Flug

Mit Kind vergeht ein Flug fast wie im FlugUm fünf Uhr in der Früh gings los. Nicht schnell beschleunigend über ein Rollfeld dem Himmel entgegen, sondern erstmal gemütlich mit dem Reisebus über den Brenner Richtung München. Diese entschleunigte Anreise ermöglichte es uns gleichzeitig, Erfahrungen im Reisebusfahren mit Kind zu sammeln. Abgesehen von begrenzten Krabbelmöglichkeiten war dies eine durchwegs positive Erfahrung, zu der nicht zuletz die kinderfreundliche Pensionistin auf der Reihe hinter uns beigetragen hat.
Vom Zentralbahnhof gings denn mit der S-Bahn zum Flughafen, wo wir gerade rechtzeitig zum Check-In ankamen. Engecheckt wird der Reisekoffer, das Handgapäck als auch der Wagen blieben uns vorerst noch erhalten. Am Gate angekommen, blieb uns dank der großzügigen Zeiteinteilung noch viel Zeit zum Krabbeln, Entdecken, und Essen. Besonders Letzteres war mir ein Anliegen, denn wer wusste auch schon, wann ich in der Enge des Flugzeugs, eingeklemmt zwischen Stuhl und Kind auf dem Schoß wieder was zwischen die Zähne bekommen würde?

Endlich kam Bewegung in die herumlungernde Menschenansammlung am Gate. Businessreisende warfen sich die kleine Aktentasche über die Schulter, Touris knüpften noch schnell die Bergschuhe etwas enger (auch wenn Berge und Abenteuer noch in weiter Ferne sind), und Eltern nahmen ihre Kinder an der Hand. Mia rollt im Kinderwagen trohnend Richtung Flugzeug. Doch bei der Tür angekommen, war es auch schon mit dem Rollen vorbei. Der Wagen wird zusammengeklappt, Mia kommt auf meinen Arm, und einem Christbaum gleich mit Handgepäck behangen torlkelte ich zum Sitzplatz. Es war eng im Flugzeug, das Wochenende vor Ostern entpuppt sich als beliebt unter Reisenden. Alle Plätze waren besetzt, der Traum vom Gratissitzplatz für Mia platzte und die Kleine landete erstmals mit einem Babygurt an meinen Gurt gekettet auf meinem Schoß.
Zum ersten Mal verfolgte ich aufmerksam die speziellen Sicherheitsvorkehrungen für Kinder an Bord der Maschine. Wie die speziellen Schwimmwesten für Babies in der Praxis funktionieren bleibt mir jedoch ein Rätsel. Schwimmen Babies darin munter auf der Wasseroberfläche dahin? Oder sollte Schwimmweste mit Baby im Notfall einer Einkaufstüte gleich unter den Arm klemmen und den Weg ins Freie suchen?
Mia war fast am Einschlafen, als sich die Maschine endlich in die Luft erhebte. Mit dem Schlafen war es dann erstmal dahin. Dafür hat mich die intensive Beschäftigung mit Mia davon abgehalten, über meine Flugangst zu sinnieren... Ein kleiner, doch nennenswerter positiver Nebeneffekt vom Reisen mit Kind.
Nach Erreichen der Flughöhe und nachdem unsere Ohren endlich wieder offen waren, beruhigte sich Mia recht schnell und entspannte sich alsbald in einem sogenannten Bassinet, einem Babybett, das auf der Wand vor meinem Sitzplatz befestigt wurde. Mia füllte das Bett zwar zu ca 90% aus, schien sich darin aber dennoch recht wohl zu fühlen! Nach sechs Stunden Flug erreichten wir Dubai, von wo aus wir nach einem kurzen Aufenthalt von drei Stunden weiter Richtung Melbourne (mit Zwischenlandung in Kuala Lumpur) weiterflogen. Fünfzehn Stunden später waren wir dann endlich in Melbourne, müde, aber glücklich, die Reise ohne nennenswerte Zwischenfälle überstanden zu haben!

So, und nun noch für die reiselustigen Eltern ein paar Tips zu Flugreisen mit Kindern:
> Lasst die Kinder toben, solange sie noch festen Boden unter sich haben. Flughäfen bieten weit mehr Platz zum Laufen und Spielen als Flugzeuge!
> Vom Kinderwagen alles entfernen, was nicht niet- und nagelfest ist. Obwohl Wägen angeblich mit special care behandelt werden, schaute meiner schon etwas ramponiert aus nach dem zwanzigstündigen Flug mit Umsteigen in Dubai!
> Unbedingt bei Buchung bereits Plätze mit viel Bewegungsfreiheit reservieren. Falls das Kind beim Flug weniger als elf Kg wiegt, am besten gleich einen Platz mit Bassinet reservieren.
> Zumindest bei meiner Airline (Emirates) gibt es an Bord Babynahrung und Milch, als auch die notwendigen Utensilien, die es braucht, um ein Baby halbwegs sauber zu halten (außer Windeln). D.h. man kann beim Handgepäck einsparen.
> Generell rate ich zu so wenig Handgepäck wie möglich. Ein Kind am Arm ist auf die Dauer bereits ein recht mühsames, zappeliges und schweres Handgepäck!
> Sehr wichtig ist, dass man sich gleich zu Beginn mit den Sitznachbarn und evt allen anderen Menschen in Reichweite anfreundet. Das macht sich vor allem dann bezahlbar, wenn man endlich sein bereits kaltes Essen in den Magen befördern möchte und das Kind einfach nicht aufhört, herumzuzappeln.
> Bei Start und Landung sollte das Kind entweder trinken oder an einem Schnuller nuckeln, damit die Ohren offenbleiben.


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