Außer Wandern viel gewesen Das mediterrane Klima des Gardasees lockt im Spätwinter nicht nur zum Wandern, sondern auch einfach nur zum Verweilen. In den Ortschaften entlang des Seeufers herrscht in dieser Jahreszeit eine ganz besondere Stimmung. Bereits vom Frühling berührt, doch noch nicht vom Touristenansturm erweckt, spaziert man zeitenlos durch die Gassen. Der Geruch von Meer vermischt sich mit einer feinen Schicht Staub von vereinzelten Baustellen, welche vor der nächsten Saison noch fertiggestellt werden müssen. Doch anders als sonst stört hier der Staub nicht. Im Gegenteil, er fügt sich ein in diese nicht mehr und noch nicht Saison, mahnt einen leise dazu, diesen stillen Augenblick zu genießen. Am Strand fehlt die Farbe der Sonnenschirme, der Blick fällt dadurch ungestört auf das Blau des Sees, der ohne die üblichen Segelboote und Surfer nackt wirkt. Die meisten Cafes sind noch geschlossen, das überdimensionale Plastikeis oberhalb der mit Tüchern bedeckten Glasvitrinen weckt eine vage Erinnerung an die unzähligen Eissorten, welche hier bald zur Schau und zum Verkauf gestellt werden. Nur hin und wieder dringt der Geruch von Cafe und Brioche auf die Straße. Menschen sind nicht viele zu sehen. Jene, die sich um diese Jahreszeit in die Ortschaften entlang des Gardasees verirren, integrieren sich beinahe perfekt in das Bild. Keine unförmigen Sonnenhüte, keine verbrannten Schultern und Nasen, keine Crocs. Einfach nur schlichte Schönheit eines Ortes, der sich gerade erst reckt und noch nicht ganz wach ist.
Zusätzliche Informationen: Obwohl dies ein Wanderblog ist, gibt es doch noch ein paar andere Dinge jenseits des Wanderns, welche ich der Leserin nicht vorenthalten möchte. Und wer weiß, vielleicht ist ja die eine oder andere ganz froh, mal eine Anleitung nur zum genießen ohne Blasen auf den Füßen zu lesen.
Am oberen Ende des Gardasees gibt es mehrere Orte, welche mit dem Auto leicht zu erreichen sind (Bozen - Rovereto Sud - Mori - Passo San Giovanni - Nago - Torbole). Am besten beginnt man den Tag mit einem kleinen Spaziergang in Torbole. Der Strand ist hier breit, es gibt jede Menge Enten und sogar einen Kinderspielplatz. Besonders für Familien ist dies ein idealer Beginn, um sich von der eineinhalb stündigen Fahrt zu erholen. Weiter südlich liegt der Ort Malcesine, der besonders mit seinem Schloss und den verwinkelten Gassen als auch dem Hafen zum Verweilen einlädt. Nördlich des Ortes kann man auf einer Strandpromenade mehrere Kilometer weit dem Seeufer entlangspazieren.
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