Loewenstein

Familienfreundliche Burgenwanderung 

Chateau du Fleckenstein
Wir umgehen das einzig wirklich große Hindernis dieser Wanderung, den Waldspielplatz oberhalb vom Gimbelhof, indem wir Mias Aufmerksamkeit auf die Pferde und Kühe unterhalb von der Ferme Auberge lenken. An der Kuhwiese vorbei folgen wir dem rot-weiß-rot markierten Weg bis zur Maison Forestiere du Fleckenstein. Nun geht es für eine gute halbe Stunde aufwärts zur Burgruine Löwenstein, bei der wir für eine Mittagspause verweilen. Obwohl von der Ruine selbst nicht mehr viel erhalten ist, lohnt sich ein Abstecher auf die gesicherten Burgmauern der schönen Aussicht wegen. 
Bevor wir auf dem mit einem roten Kreis markierten Weg zum Gimbelhof zurückkehren, machen wir noch einen Abstecher zu den Krappenfelsen unterhalb der Burg. Auch hier öffnet sich uns wieder ein wunderschöner Ausblick über den Wald von Fleckenstein. 
Da der Rückweg direkt am Abenteuerspielplatz vorbeiführt, bleibt uns diesmal keine andere Wahl als gemeinsam mit Mia die verschiedenen Spiele und Geräte zu erkunden. Aber, naja, es gibt für Eltern Schlimmeres als sich gemeinsam mit dem Kind auf die Seilrutschbahn zu setzten und mit lauten Indianerrufen durch den Wald zu fliegen. 

Anfahrt: Strasbourg - Hagenau - Lembach - Gimbelhof. Gratis Parkmöglichkeiten beim Gimbelhof.
Gehzeit: Ca 2 Stunden
Höhenunterschied: ca 300 Meter
Einkehrmöglichkeiten: Gimbelhof
Karte: IGN 3814 ET
Sonstige Informationen: Den Abenteuerspielplatz oberhalb vom Gimbelhof sollte man den kleinen Wanderern nicht vorenthalten... .
Wiesen unterhalb vom Gimbelhof


Anstieg zur Burgruine Löwenstein
Panorama nord-östliches Elsass
Burgruine Loewenstein
Krappenfelsen

Grand Rougimont

Auf den Spuren der Römer   
Nach einer ruhigen Nacht im verschlafen Weiler Luvigni wecken uns morgens um sieben die Kirchturmglocken mit harmonischen, zur Landschaft passenden Tönen. Die Sonne scheint bereits durchs Fenster, und so fällt es uns nicht schwer, den Rucksack zu packen und zu unserer heutigen Wanderung aufzubrechen.
Ziel der Wanderung ist die im Herzen der Vogesen gelegene Erhebung "Grand Rougimont". Unser Ausgangsort ist der Parkplatz am Ende der Route Forestier de Roule Bacon, gelegen auf 736 Meter. Nach wenigen Minuten auf einer Forststraße erreichen wir die alte römische Straße, die sich den Bergrücken entlangzieht. Dass die Römer eine Ahnung von Straßenbau hatten, beweist der vortreffliche Zustand, in dem sich die Straße auch heute noch befindet. Die tief eingefurchten Fahrtrillen hingegen zeugen von dem regen Verkehr, der einstmals diese Straße belebte. Heute liegen die alten Steinplatten verlassen vor uns, an vielen Stellen hat die Natur damit begonnen, das verlorene Terrain zurückzuerobern. Wir bleiben auf dem mit einem roten Kreuz markierten Weg, der leicht abwärts durch den Wald führt. Nach ca 1 1/2 Stunden erreichen wir eine Abzweigung. Hier zweigen wir nach links ab (Markierung: gelbes Kreuz) und folgen einem steilen Steig bis zum Gipfel des Grand Rougimont. Nachdem wir die letzten Höhenmeter der bizarren Felsformation am Gipfel des Grand Rougimont überwunden haben, eröffnet sich uns eine atemberaubende Aussicht über die Vogesen in östlicher Richtung und über die Ebene der Lorraine in westlicher Richtung.
Wie so oft in den Vogesen können wir diese Aussicht in einsamer Stille genießen, denn von anderen Wanderern ist weit und breit nichts zu hören bzw. sehen.
Nach einer ausgiebigen Mittagspause setzten wir unsere Wanderung auf dem mit einem grünen Rechteck markierten Steig Richtung Süden fort. Nach ca 20 Minuten Abstieg kreuzen wir eine nicht markierte Forststraße, der wir nach links folgen. Wir wandern ca eine Stunde eben dahin, bis  wir zu einem Steig (Markierung: gelbes Kreuz) gelangen. Dieser bringt uns leicht ansteigend zurück zur römischen Straße, unweit unseres heutigen Ausgangspunkts. 

Anfahrt: Strasbourg - Schirmeck - Col du Donon - Raon sur Plaine - Raon lès Leau - Maison Forestier du Vindeck - Route Forestier du Roule Bacon
Gehzeit: ca 4 Stunden
Höhenunterschied: ca 300 Meter
Einkehrmöglichkeiten: keine
Karte: IGN 3616 OT


Auf den Spuren der Römer
Bunter Wegbegleiter

Stiller Wegbegleiter

Tunnel unterhalb des Gipfels 


Grand Rougimont


Graufthal, Weckenmühle und Rocher des Paiens

Rundwanderung im nördlichen Elsass 
 
Um zum eigentlichen Höhepunkt der Wanderung zu gelangen, den blaugestrichenen Felsenhäusern von Graufthal, brauchen wir eigentlich gar nicht zu wandern, denn hier beginnt unsere heutige Wanderung. Wir parken auf dem kleinen Parkplatz in unmittelbarer Nähe der Häuser. Da sich gleich neben den Häusern ein kleiner Spielplatz befindet, ist Mia vorerst beschäftigt, und uns bleiben einige Minuten, um die Häuser genauer zu betrachten. 
Nachdem wir die Felsenhäuser hinter uns gelassen haben, folgen wir der kleinen Straße taleinwärts zum Restaurant "Au vieu moulin". Weiter geht es über eine mit einem gelben Rechteck markierten Forststraße auf der linken Talseite Richtung Weckermühle. Wir passieren zahlreiche künstlich angelegte Seen, vorwiegend in Privatbesitz. Da es auf dieser ersten Etappe keinen Höhenunterschied zu bewältigen gibt, erreichen wir ohne Mühe unser erstes Ziel, die Weckermühle. Das idyllische Häuserensemble ladet zum Verweilen ein, und so entscheiden wir uns für eine erste Rast.
Die Forststraße mündet hier in eine kleine Asphaltstraße, der wir ca 300 Meter nach rechts, also wieder talauswärts, folgen. Bald biegt ein Steig, markiert mit einem roten Rektangel, links ab und bringt uns mäßig steil zum Chalet St. Hubert, gelegen auf 360 Meter. Hier queren wir die Route Forestial du Weyenheim, und folgen dem Steig auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Unsere nächste Station sind die Rocher de Paiens, auch Heidenfelsen genannt. Ab hier geht es abwärts in ein kleines Tal Richtung Petite Pierre. Immer wieder erhaschen wir einen flüchtigen Blick auf die höher gelegene mittelalterliche Ortschaft, doch für eine Gesamtansicht ist der Wald leider zu dicht. Nach einem kurzen Anstieg auf der gegenüberliegenden Talseite biegt rechts ein Weg ab, markiert mit einem blauen Kreis. Diesem folgen wir bis zur asphaltierten Landstraße. Nach ca 300 Metern entlang der Landstraße erreichen wir den Kohlthalerhof. Wir biegen nach rechts ab und queren eine kleine Ansammlung von Ferienhäusern. Hier beginnt der mit einem roten Rechteck markierte Steig, der uns zurück nach Graufthal bringt. 

Anfahrt: Auf der N4 Richtung Saverne, kurz vor Saverne Abzweigung Richtung Petite Pierre. Auf der Höhe von Oberhof nach rechts abbiegen und der Straße bis nach Graufthal folgen. Gratis Parkmöglichkeiten bei der Kirche. 
Gehzeit: Ca 4 1/2 Stunden 
Höhenunterschied: ca 400 Meter 
Einkehrmöglichkeiten: Keine 
Karte: IGN Karte Nummer 3714ET 
Sonstige Informationen: Wer nach der Wanderung nicht zu müde ist, sollte einen Abstecher zu den Felsenhäusern wagen. Erstmals erwähnt wurden diese Höhlenwohnungen im 12. Jahrhundert in den Aufzeichnungen im mittlerweile aufgelassenen Benediktinerklosters, das sich ebenfalls im Graufthal findet. Während die Höhlenwohnungen im 19 Jahrhundert noch bis zu vierzig Bewohner zählten, starb die letzte Bewohnerin im Jahr 1958. Heute befindet sich in den Häusern ein Museum, das von Anfang April bis Ende September geöffnet ist. 
Weckermühle

Rocher de Paiens 

Petite Pierre 

Segeln in Südfrankreich

Es müssen ja nicht immer Berge sein....  

Von der angenehmen Morgenfrische ist nicht mehr viel zu spüren, als wir uns durch die verschlungenen Gassen Marseilles dem sogenannten alten Hafen nähern. Immer wieder ermöglicht sich ein flüchtiger Blick auf die beeindruckende Hafenanlage, doch bevor wir tatsächlich dort ankommen lernen wir ungeplant, aber  nicht unerwünscht, noch einige Stadtviertel in Hafennähe kennen. 

Florente, unser Skipper erwartet uns bereits am Hafen, sein Segelboot ist startklar für einen Tagesausflug in die Calanques von Marseille. Fehlt nur noch eines: Wind. Da sich der auch trotz einiger bittender Blicke gen Himmel nicht einstellen will, tuckern wir gemächlich mit Motorantrieb hinaus aufs offene Meer. Dort hissen wir die Segel, allerdings mehr zur Dekoration, für den nötigen Antrieb sorgt auch weiterhin ein kleiner Motor. Nach einer halben Stunde passieren wir Goudes, den südlichsten und wohl auch malerischsten Vorort von Marseille. Kurz darauf manövriert uns unser Skipper geschickt am Cap Croisette vorbei, wo bereits einige Taucher auf ihren Tauchgang und unzählige Liegestühle auf Ruhe suchende Sonnenanbeter warten. 

Wir segeln nach wie vor ohne viel Wind weiter bis zur Calanque de Sugiton. Nach erfolgreichem Ankern hält uns nichts von einem Sprung ins glasklare Wasser ab, während unser Skipper mit einfachen Mitteln und Zutaten ein köstliches Mittagessen zubereitet. Als nach dem Essen endlich etwas mehr Wind aufkommt, entschließen wir und dazu, den Augenblick zu nutzen um - diesmal wortwörtlich - nach Marseille zurückzusegeln. Zwar sind wir nach wie vor nicht wirklich sportlich-schnell unterwegs, doch mit einem dreijährigen Kind und meinem Babybauch ist es eh besser, höhere Windstärken anderen zu überlassen. 

Gegen fünf Uhr am Nachmittag erreichen wir wieder den Hafen von Marseille. Die Hitze, die auf dem Wasser weniger zu spüren war, umhüllt uns wie ein warmes Handtuch. Während wir der Küstenstrasse entlang nach Hause fahren, wirft jeder von uns mehr als einen sehnsüchtigen Blick hinaus aufs offene Meer. 

Informationen: Prinzipiell ist es kein Problem, Kinder auf einen Segelausflug mitzunehmen. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass Schwimmwesten in kleinen Größen vorhanden sind sowie ein Brustgurt, mit dem man die Kinder am Boot anhängen kann. So lässt sich der Einsatz vom Rettungsreifen vermeiden, und als Elternteil kann man den Segelausflug genießen, ohne ständig nach dem Kind Ausschau zu halten. Doch trotz dieser Sicherheitsvorkehrungen sollte man es zu Beginn nicht übertreiben - der erste Ausflug mit einem Segelboot macht auch als Tagesausflug Spass. Die Atlantiküberquerung sollte man sich wohl eher für später aufheben! 

Wer einen Segelausflug mit Skipper in der Nähe von Marseille plant, kann sich an unseren Skipper Florente Vicaire wenden, bzw. sich auf seiner Website www.croisiere-med.com informieren. 





Ein kleiner Gurt, damit das Kind nicht über Bord geht. 


Cap Croisette 
Cap Croisette
Goudes, äußerster Vorort von Marseille.
Erste Lektion - noch hat sich Mia nicht eindeutig darüber geäußert, ob sie tatsächlich mal  an einem richtigen Segelkurs teilnehmen will. 
Die Nähe zu Nordafrika ist in Marseille allgegenwärtig.

Der sogenannte "alte Hafen" von Marseille. 

Rifugio Segantini und Laghi di Cornisello

Unterwegs an den Hängen der Presanella 
Als wir in Eppan ins Auto steigen, scheint noch die Sonne. Doch mit jedem Kilometer, den wir uns der  im westlichen Trentino gelegenen Presanella, unserem heutigen Ziel nähern, verdichten sich die Wolken. Kurvenreich geht es den Mendelpass hinauf und nach Cles hinunter. Kurven und Wolken nehmen noch weiter zu, je näher wir Madonna di Campiglio kommen. Kurz nach Madonna di Campiglio, bei der malerischen Ortschaft San Antonio, biegen wir rechts ab in das Valle di Nambrone  und folgen der Straße bis auf einen Kilometer unterhalb der Malga Vallina d'Amola.  Ein rascher Blick gen Himmel, und wir einigen uns darauf, dass wir die zwei Stunden Aufstieg zur Hütte noch vor dem Gewitter schaffen können. 

Die ersten hundert Meter folgen wir der Straße in Richtung Malga d'Amola, bis rechts der Weg mit der Markierung 211 abbiegt. Diesem folgen wir leicht ansteigend bis zur Malga. Kurz vor der Malga führt derselbe Weg einen steilen Hang aufwärts. Nach dieser ersten Steigung geht es entlang dem Bergkamm weiter zum Rifugio Segantini (2371m). Da wir mit Mia unterwegs sind, haben wir schon im Vorfeld beschlossen, die Nacht im Rifugio Segantini zu verbringen. Die verbleibenden Stunden bis zum Abendessen nutzen wir dazu, die bizarre, von Gletschern und Moränen geformte Landschaft der Presanella zu erkunden. 

Nach einer kurzen Nacht und einem guten Frühstück geht es am Sonntag entlang der Markierung 216 weiter zur Bocca dell'Om. Der schmale Pfad ist sehr steinig und für Mias kurze Beine teils schwierig zu bewältigen. Doch das Seil, gekonnt um ihren Oberkörper drapiert, bewirkt Wunder, wenn ein Stein wiedermal zu hoch ist. Mit diesem kleinen Trick erreichen wir ca 1 1/2 Stunden später die Bocca dell'Om. Tatsächlich kommt ein "Oh" aus unserem Mund, als wir tief unter uns das türkise Wasser Laghi die Cornisello erblicken. Bis zur Weggabelung wandern wir entlang der Markierung 216, folgen dann aber dem Weg 238 Richtung Rifugio Cornisello (2040m). Ab hier geht es über die Straße zurück zum Parkplatz.  

Anfahrt: Bozen - Mendelpass - Cles - Madonna di Campiglio - San Antonio - Valle di Nambrone - weiter bis zur Abzweigung zum Rifugio Cornisello. Parkmöglichkeiten entlang der Straße. 
Gehzeit: ca 1 1/2 Stunden zum Rifugio Segantini; Rifugio Segantini - Bocca dell'Om ca 1 Stunde; Bocca dell'Om - Rifugio Cornisello ca 1 Stunde; Rückweg zum Parkplatz ca 30 Minuten. Da der Weg für kleine Kinder an manchen Stellen etwas schwierig zu bewältigen ist, sollte man mit Kindern mindestens eine zusätzliche Stunde mit einberechnen. 
Höhenunterschied: Ca 600 Meter 
Einkehrmöglichkeiten: Rifugio Segantini, Rifugio Conrnisello 

Sonstige Informationen:  
  • Die Wanderung kann auch als Tagestour geplant werden. Wer die kurvenreiche Straße hinauf zur Malga d'Amola vermeiden möchte, kann beim tiefer im Tal gelegenen Rifugio Nambrone parken, sollte dann aber mindestens drei weitere Stunden für den zusätzlichen Auf-und Abstieg einberechnen. 
  • Das Schutzhaus Segantini zeichnet sich als kinderfreundliches Schutzhaus aus. Kinder unter 12 Jahre übernachten und essen in Begleitung von einem Erwachsenen mit Halbpension gratis. 
  • Der neue Pächter des Rifugio Segantini hat 2012 den Weg zum Gipfel der Presanella neu angelegt. Um den 3500 Meter hohen Gipfel zu erreichen bedarf es allerdings eine Gletscherausrüstung und ausreichend Erfahrung mit Hochtouren.
  • Der neue Pächter hat außerdem vor, die Hütte ab 2013 im Frühjahr für Skitourengeher zu öffnen. 



Sicher am Seil. 

Rifugio Segantini 


Die "Wackelbrücke" - Spass für jung und alt. 
Häufiger Webbegleiter: das Wollgras
Erste Kletterversuche 
Blick auf die gegenüberliegende Brenta
Spaß im Matratzenlager 



Von Gletschern geformte Hänge der Presanella 


Laghi di Cornisello