Segeln in Südfrankreich

Es müssen ja nicht immer Berge sein....  

Von der angenehmen Morgenfrische ist nicht mehr viel zu spüren, als wir uns durch die verschlungenen Gassen Marseilles dem sogenannten alten Hafen nähern. Immer wieder ermöglicht sich ein flüchtiger Blick auf die beeindruckende Hafenanlage, doch bevor wir tatsächlich dort ankommen lernen wir ungeplant, aber  nicht unerwünscht, noch einige Stadtviertel in Hafennähe kennen. 

Florente, unser Skipper erwartet uns bereits am Hafen, sein Segelboot ist startklar für einen Tagesausflug in die Calanques von Marseille. Fehlt nur noch eines: Wind. Da sich der auch trotz einiger bittender Blicke gen Himmel nicht einstellen will, tuckern wir gemächlich mit Motorantrieb hinaus aufs offene Meer. Dort hissen wir die Segel, allerdings mehr zur Dekoration, für den nötigen Antrieb sorgt auch weiterhin ein kleiner Motor. Nach einer halben Stunde passieren wir Goudes, den südlichsten und wohl auch malerischsten Vorort von Marseille. Kurz darauf manövriert uns unser Skipper geschickt am Cap Croisette vorbei, wo bereits einige Taucher auf ihren Tauchgang und unzählige Liegestühle auf Ruhe suchende Sonnenanbeter warten. 

Wir segeln nach wie vor ohne viel Wind weiter bis zur Calanque de Sugiton. Nach erfolgreichem Ankern hält uns nichts von einem Sprung ins glasklare Wasser ab, während unser Skipper mit einfachen Mitteln und Zutaten ein köstliches Mittagessen zubereitet. Als nach dem Essen endlich etwas mehr Wind aufkommt, entschließen wir und dazu, den Augenblick zu nutzen um - diesmal wortwörtlich - nach Marseille zurückzusegeln. Zwar sind wir nach wie vor nicht wirklich sportlich-schnell unterwegs, doch mit einem dreijährigen Kind und meinem Babybauch ist es eh besser, höhere Windstärken anderen zu überlassen. 

Gegen fünf Uhr am Nachmittag erreichen wir wieder den Hafen von Marseille. Die Hitze, die auf dem Wasser weniger zu spüren war, umhüllt uns wie ein warmes Handtuch. Während wir der Küstenstrasse entlang nach Hause fahren, wirft jeder von uns mehr als einen sehnsüchtigen Blick hinaus aufs offene Meer. 

Informationen: Prinzipiell ist es kein Problem, Kinder auf einen Segelausflug mitzunehmen. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass Schwimmwesten in kleinen Größen vorhanden sind sowie ein Brustgurt, mit dem man die Kinder am Boot anhängen kann. So lässt sich der Einsatz vom Rettungsreifen vermeiden, und als Elternteil kann man den Segelausflug genießen, ohne ständig nach dem Kind Ausschau zu halten. Doch trotz dieser Sicherheitsvorkehrungen sollte man es zu Beginn nicht übertreiben - der erste Ausflug mit einem Segelboot macht auch als Tagesausflug Spass. Die Atlantiküberquerung sollte man sich wohl eher für später aufheben! 

Wer einen Segelausflug mit Skipper in der Nähe von Marseille plant, kann sich an unseren Skipper Florente Vicaire wenden, bzw. sich auf seiner Website www.croisiere-med.com informieren. 





Ein kleiner Gurt, damit das Kind nicht über Bord geht. 


Cap Croisette 
Cap Croisette
Goudes, äußerster Vorort von Marseille.
Erste Lektion - noch hat sich Mia nicht eindeutig darüber geäußert, ob sie tatsächlich mal  an einem richtigen Segelkurs teilnehmen will. 
Die Nähe zu Nordafrika ist in Marseille allgegenwärtig.

Der sogenannte "alte Hafen" von Marseille. 

1 Kommentar:

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