Drei Zinnen

Rundwanderung um die wohl größten Zinnen der Welt
Als wir um sieben Uhr morgens aufwachen, sind die Scheiben von unserem Caravan mit Eis beschlagen. Allerdings nicht außen, sondern innen. Die Frage, ob man sich der Kälte draußen stellen oder doch lieber noch eine Weile in der Gefriertruhe auf vier Rädern verweilen soll, erübrigt sich. Denn sobald ich die meinem Kopf am nächsten liegende Scheibe von Eis befreit habe, sehe ich die Sextner Dolomiten im ersten Sonnenlicht, umrahmt von blauem Himmel, vor mir liegen. Während Emmanuel mit dem Kaffeekocher beschäftigt ist, kratze ich das Eis von den Scheiben. Und noch bevor unsere Augen ganz offen sind, stecken unsere Füße bereits in den eiskalten und ebenfalls innen)  gefrorenen Bergschuhen und bringen uns Meter um Meter aufwärts, den drei Zinnen entgegen. Wir sind alleine, keiner der im Sommer unzähligen Touristen kreuzt unseren Weg. Als Gegenleistung nehmen wir gerne kalte Füße und ein bisschen "Schneefeldein" in Kauf.

Anfahrt: Bozen - Brixen - Bruneck - Toblach - Misurina 
Ausgangsort: Entweder Misurina (im Sommer, Parkmöglichkeiten am Beginn der Panoramastraße zu dem Rifugio Auronzo) oder im Spätherbst/ Winter kurz vor der Mautstelle. Die Panoramastraße, die bis zum Rifugion Auronzo führt, ist gebührenpflichtig. 
Beschreibung: Kurz vor der Mautstelle biegt rechts ein breiter Weg mit der Markierung 119/101 ab, der unterhalb der Cadinigruppe zum Rifugio Auronzo führt. Dort angekommen folgen wir dem Weg 101 an der  Lavaredohütte vorbei leicht ansteigend zum Paternsattel. Hier bietet sich zum ersten Mal der atemberaubende Anblick der Nordseite der drei Zinnen. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: entweder zur Drei Zinnen Hütte und von dort zurück zur "Lange Alpe", oder direkt zur "Lange Alpe". Da Ende November das Hochplateau unterhalb der Nordseite der Drei Zinnen bereits meterhoch mit Schnee bedeckt ist, wählen wir die kürzere, direkte Variante zur Lange Alpe. Leicht ansteigend umwandern wir die Westseite der drei Zinnen zur Forc. Col de Mezo. Dort biegen wir nach rechts ab erreichen nach einem steilen Abstieg wieder die Mautstelle.
Gehzeit: ca 5 bis 6 Stunden 
Höhenmeter: ca 1100
Schwierigkeit: Im Spätherbst kann in dieser Gegend bereits viel Schnee legen, die Wege waren teilweise schwierig zu finden bzw. rutschig. Ansonsten ist die Tour leicht. Wer sich Auf- und Abstieg ersparen möchte, kann für 20 Euro bis zum Rifugio Auronzo fahren. 
Einkehrmöglichkeiten: Mehrere Hütten und Almen, die meisten sind bis Mitte Oktober geöffnet.
Zusätzliche Informationen: Die Rundwanderung um die drei Zinnen ist sehr beliebt; im Sommer kann es auf dem Rundweg schon mal zu einem kleinen Stau kommen. Daher empfiehlt es sich, die Tour entweder an einem Wochentag, im Frühsommer oder Spätherbst zu machen.

Misurinasee






Richtung Drei Zinnen Hütte

Paternsattel

Lange Alpe

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